Was kostet ein Phalene?

Was kostet ein Hund? ist oft die erste Frage….

Gerade wenn man sich das erste Mal ein Phalene ins Haus holt, hat man keine Hausnummer, was so ein kontinentaler Zwergspaniel kostet. Vorweg: Wem es darum geht, einen günstigen Hund („muss ja auch keine Papiere haben“) zu bekommen, ist hier wohl an der falschen Adresse.

Phalene: Ohne Papiere?

Zum Thema „ohne Papiere“ habe ich auf tierfreund.de einen guten Artikel gefunden. Natürlich braucht ein Privatmann, der kein Interesse am Züchten und Ausstellen hat, kaum die Papiere.

Aber diese Papiere sind viel mehr – sie sind der Beweis dafür, dass mit den Hundeeltern alles passt:

  • Sie sind typgerecht
    (haben somit alle Eigenschaften, die für Phalene wichtig sind)
  • sie sind gesund
  • sie geben keine Erbkrankheiten weiter
  • der Züchter wird kontrolliert

Selbstverständlich sind die VDH-Papiere keine Garantie dafür, dass ihr Welpe nicht auch einmal krank wird – aber es ist eine Garantie dafür, dass wir alles in unserer Macht stehende getan haben, um Ihnen einen gesunden Phalene an die Seite zu stellen.

Ich verstehe durchaus, dass der Preis bei der Anschaffung eines Hundes eine Rolle spielt. Doch wer hier sparen will, spart meistens am falschen Ende. Ein „billig“ gekaufter Hund kann (muss nicht) der Anfang einer nicht endenden Tierarztoddysee werden. Wie viel Geld dann am Ende in das kranke Tier gesteckt wird, steht in keinem Verhältnis.

Wie gesagt: Es muss nicht passieren! Aber viele Berichte solcher Hundebesitzer zeigen, dass es immer wieder so ist.

Natürlich kann auch ich keine Garantie geben, ein Hund ist ein Lebewesen – da kann immer etwas unvorhergesehenes passieren. Aber ich kann ohne schlechtes Gewissen behaupten: Ich habe für ein langes, glückliches Hundeleben meiner Hundebabys mein Möglichstes getan.

Ich züchte im Verein Deutscher Kleinhundezüchter e.V. – dieser ist dem VDH angeschlossen – und habe somit einiges an Gesundheitszeugnissen und –tests nachzuweisen, bevor überhaupt ein Welpe geboren wird.

Mehr dazu gibt es hier.

Billighund werden häufig irgendwo im Ausland, in dunklen Kellern oder Ställen „hergestellt“, viel zu früh der Mutter entrissen – und nach Deutschland verkauft. Sie sind nicht sozialisiert, kennen nur die Dunkelheit und die Kälte…. Diese Hunde werden (selbst wenn gesund) NIE zu einem vollwertigen Familienmitglied. Außerdem bestätigt man diesen Hundehändlern, dass sie ja alles „richtig machen“, denn wo Nachfrage ist, sollte man für ein Angebot sorgen. 🙁

Deshalb meine Bitte:
Kaufen Sie keine Billigwelpen aus dem Kofferraum, ohne die Mutter gesehen zu haben!

 

Phalene: Der Preis

Bei jedem Phalene-Züchter, der in einem Verein ist (und dieser dem VDH angegliedert ist), kostet so ein Phalene Welpe ab 1800 Euro. Es geht aber auch um einiges teurer.

Wie? Soviel?, denken da bestimmt einige. Meinen Sie wirklich, dass das viel ist?

Ich denke, dass dieser Preis für einen Phalene komplett nachvollziehbar und verständlich ist: Soviel Zeit, Nerven und Mühen wie wir in die Planung und Aufzucht Ihres Welpen stecken, ist das bestimmt kein „gutes Geschäft“ für uns. Aber das wollen wir auch nicht – wir wollen unsere Welpen in verantwortungsvolle Hände übergeben und diese Menschen wissen dann auch unsere Vorarbeit für ein glückliches Hundeleben zu schätzen.

Hier ein interessanter Artikel über Hundezüchter.

Warum ein Phalene so viel kosten muss, wie er kostet

Hier einmal eine Aufzählung, was wir investieren, bis ein Welpe überhaupt zu Ihnen kommen kann:

Für die Elterntiere:
(tiefgestapelt – wahrscheinlich sind es eher noch ein paar hundert Euro mehr)

Kosten Anmerkung
Anschaffung Hündin 2000 €
Anschaffung Rüde 2000 € Natürlich kann man nicht dauernd nur die beiden Hunde verpaaren!
Impfen beider Hunde 100 € Pro Jahr
Hundesteuer & Versicherung 250 € Pro Jahr
Ausstellungen 300 €
Nebenkosten Ausstellungen 300 € Hin- / Rückfahrt,
Leinen & Co. für die Ausstellungen
Kosten Tierarzt 300 € Für die Untersuchungen bzw. die Bluttest (damit auch sicher ist, dass unsere Hunde keine Erbkrankheiten haben)
Ausstattung Hunde 200 € Eher mehr 😉
Zuchtzulassung 150 €
Zwingername 150 €
Mitgliedschaft im Verein 50 € Pro Jahr
.. und einiges mehr

(Nachdem Phalene so selten sind, holt der ein oder andere Züchter Hunde aus dem Ausland – da kommen dann noch mehr Kosten auf einen zu)

Somit sind wir bevor wir überhaupt wissen, ob wir jemals mit den Hunden züchten können schon bei fast 6000 € im ersten Jahr.

Für die Welpen:
Nun endlich können wir mit dem Züchten beginnen… doch die Kosten sind noch lange nicht am Ende.

 

Deckrüde Mindestens 600 €
+ Fahrtkosten, meist muss ich etwa 400 Kilometer einfach fahren
Fällt ab und an weg, wenn wir unseren Max nehmen – das geht aber ja nicht dauernd
Tierarztkosten pro Welpe 150 € chipen, entwurmen,
Futterkosten pro Welpe 80 – 100 € Ab ca. der 4. Woche wird zugefüttert
Zuchtbuchstelle pro Welpe 100 € Zuchtwart, Wurfabnahme, Papiere,
sonstiges Zubehör pro Welpe 100 € Unterlagen für Wurfkiste, Waschmaschinenladungen, Putzmaterial,
gutes Futter für die Hündin + zusätzliches Kalzium 80 €

 

Das heißt, pro Welpe kommen Kosten von etwa 500 € auf uns zu.

Da ist der Deckrüde und andere Vorkommnisse noch gar nicht mitgerechnet. Muss ein Kaiserschnitt gemacht werden, werden die Kleinen krank oder, oder, oder …. wird es schnell noch teurer.

Wie sollen wir dann ein Phalene-Welpe für 400 € oder gar noch weniger anbieten können?

Ab dem zweiten Wurf rentiert sich das doch aber

Naja, erstmal muss man sehen, dass wir unsere Hündin ja nicht dauernd belegen lassen So bekommt eine Hündin in Ihrem Leben maximal 3 – 5 mal Welpen.

Wenn alles gut geht.

So darf man die obigen Kosten für die Elterntiere gerne noch auf die 500 € pro Welpe noch mitrechnen.

Stimmt aber, ab dem 2. Wurf bleiben ein paar Euro hängen.

Was wir dafür geleistet haben:

  • mindestens 3 Sonntage auf Ausstellungen verbracht
    (von früh um 6 oder 7 Uhr bis abends, da meist weite Strecken zu fahren sind)
  • Tierarztbesuche
    (z.B. für die Augenuntersuchung müssen wir knapp 150 km einfach fahren – alle 2 Jahre)
  • Meist eine weite Anfahrt zum Decken
    (Phalene sind selten und außerdem will man ja den „besten“ Partner für seine Hündin)
  • Die Hündin während der Schwangerschaft gut versorgt
  • Bei der Geburt dabei gewesen
    (egal wann und wie lange)
  • Die Welpen täglich für mindestens eine Stunde „bespielen“
    (auch schon die ersten Tage, sie sollen ja unseren Geruch und die Berührungen kennen)
  • Die Welpen mit den unterschiedlichsten Sachen zusammengebracht
    (Katzen, Kinder, raus gegangen, Straßenverkehr, andere Hunde, ect.)
  • saubergemacht, geputzt, gewaschen
    (ab der Geburt ein oder zweimal am Tag die Welpenbox säubern / ab der 4. Woche irgendwie immer und dauernd 😉 )
  • Die passenden Hundebesitzer gesucht
    (das braucht einige Stunden an Telefonaten, E-Mail-beantworten und viele Wochenenden, die man mit Besuchern verbringt)
  • Die Besitzer „unserer“ Welpen betreuen
    Das ist uns ein Anliegen: Egal wann, für unsere Hunde sind wir ein ganzes Hundeleben lang da!

 

Zum Abschluss möchte ich nochmal sagen, dass wir das gerne machen. Weil uns unsere Phalene Freude bereiten, wir gerne (ab und an) Welpen daheim haben und wir einfach glücklich sind beim Erhalt einer so schönen und seltenen Rasse etwas zu helfen.

Doch etwas gerne zu machen ist nicht gleichbedeutend mit es umsonst zu leisten!